Kupferstädter Gesamtschule


Helfende Hände

Zu Gast beim WDR - Aktuelle Stunde

Das Projekt "Helfende Hände", initiiert von Angelika Beyert-Feszler, wurde nahtlos übernommen in die Kupferstädter Gesamtschule.



Erläuterungen zu unserem Sozialprojekt „helfende Hände“


In den beiden letzten Schuljahren , machten wir uns besondere Gedanken nicht nur unserem Bildungs-, sondern auch unseren Erziehungsauftrag gerecht zu werden. Dabei legten wir ein Menschenbild zugrunde, das uns verpflichtet neben den eigentlichen Unterrichtsinhalten auch den Kindern Verantwortungs-bereitschaft, Selbstwertgefühl und Selbständigkeit nahe zu bringen. Sie sollen sich ihrer persönlichen Stärken und Schwächen bewusst werden, diese aus-, bzw abbauen und so zu zufriedenen Persönlichkeiten im sozialen Kontext unserer Gesellschaft heranreifen.


Wir machten uns mit den Kindern auf den Weg des „sozialen Lernens“, ein in der Woche einstündig unterrichtetes Fach, dessen Inhalt sich zuerst einmal auf eine selbstwahrnehmende Rolle im Klassenverband bzw der eigenen Familie bezieht, dann aber natürlich die Persönlichkeit des Einzelnen in den Kontext von Freundschaft, Klassen- und Schulgemeinschaft, aber auch der Gesellschaft stellt.


Daraus entwickelnd lag es uns nahe, ein „soziales“ Programm in der Schule auf den Weg zu bringen, in dem die Kinder verschiedenste Aufgaben, je nach ihren persönlichen Stärken und Fähigkeiten, auch außerhalb der Schule übernehmen. Hierdurch sollen sie nicht nur selbständig werden, sondern auch erfahren, dass sie ein Teil dieser Gesellschaft sind und Aufgaben in dieser Gesellschaft übernehmen sollen. Wir wollen also einen Prozess in Gang bringen, der die Entwicklung der Kinder besonders unter dem Aspekt der Menschlichkeit , der sozialen Verantwortung und des sozialen Engagements zu selbstbewussten Erwachsenen sieht. Darüber hinaus soll das Interesse an sozialen Berufen gefördert werden.


Schließlich trägt die Übernahme sozialer Verantwortung von Schüler/innen zur Intensivierung des „wir-Gefühls“ an der Schule und zur Verbesserung des Schulklimas bei. Es soll eine Verminderung des Aggressionspotentials in der Schule und auch in der Stadt Stolberg erfolgen, indem eine soziale Verantwortung für die Schule und deren Umfeld nicht nur auf den Schultern der „Offiziellen“ sondern auch der Schüler/innen und deren Eltern liegt. Damit würde das Projekt einen guten Beitrag zur allgemeinen Gewaltprävention leisten.


Dieses soziale Programm nennen wir „Helfende Hände“. Es bedeutet, dass die Schüler/innen in den Jahrgängen 7 und 8 in jedem Schuljahr 15 Stunden ehrenamtlich eine soziale Aufgabe übernehmen werden. Das kann sowohl in der Unterstützung im Altersheim, im Kindergarten, in der OGS, bei alten oder kranken Nachbarn, bei Mitschülern in einer Hausaufgabenbetreuung, im Sanitätsdienst, bei der freiwilligen Feuerwehr, der Stolberger Tafel, als Streitschlichter, bei unserem Hausmeister, in unserer Mensa, in der evangelischen Gemeinde, oder, oder, oder…… sein. Der Phantasie der Schüler/innen sind wenig Grenzen gesetzt.


Hierdurch erfahren die Jugendlichen, dass sie nicht nur, wie sie das oft als Kinder natürlich gewohnt sind, Hilfe empfangen können, sondern, dass sie Hilfe geben können. Diese Erfahrung wird ihr Selbstwertgefühl stärken, wird sie eigene Grenzen erfahren lassen, wird aber vor allem ganz neue Horizonte eröffnen und Einsichten in Dinge vermitteln, die sie bisher möglicherweise noch nicht einmal wahrgenommen haben.


Auf diesem Weg wollen wir die Jugendlichen nicht alleine lassen. Wir werden mit ihnen im Unterricht den Gedanken des Sozialen erarbeiten, mit ihnen überlegen, welcher Platz zu ihnen passen könnte und natürlich auch trainieren, wie man sich um einen Platz bewirbt und wie man sich an Ort und Stelle verhalten sollte. Und natürlich werden wir sie auch bei ihren Tätigkeiten betreuen, d.h. nicht nur Kontakt halten zu den einzelnen „Arbeitsplätzen“, sondern auch durch kritische Reflexion in Berichten (sowohl schriftlicher als auch mündlicher Art) und Erzählungen. Die „Träger“ wiederum sollen gebeten werden die Besuche und Arbeit der Schülerinnenund Schüler zu kommentieren / dokumentieren.


In Jahrgang 7 kommt „Wirtschaftslehre“ als neuer Aspekt zum gewohnten „sozialen Lernen“ also dazu. Hier werden die obengenannten Inhalte unterrichtet, Fragen beantwortet, Ängste abgebaut werden – alles auch mit dem Gedanken an die beginnende Berufsorientierung. Denn auch hier steht der Aspekt der selbstkritischen Wahrnehmung, den Gedanken der eigenen Entwicklung und dem Nachdenken über persönliche Lebensziele, sowie dem Übernehmen von Verantwortung im Mittelpunkt (in Klasse 7 werden die Schüler/innen zum Boy´and Girls´Day im April zum ersten Mal einen Tag in einen Betrieb schnuppern).


Wir hoffen, mit unseren Gedanken und unserer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Schüler/innen leisten zu können.


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